Förderpreis

Förderpreis für besonderes kollegiales Engagement

Im Jahr 2009 wurde in Zusammenarbeit mit der Zahnärztlichen Gesellschaft Hessen ein neuer Preis ins Leben gerufen. Er zeichnet im Examenssemester des Carolinums Frankfurt den Absolventen mit dem größten sozialen und kollegialen Engagement aus. Der Preis wird nach geheimer Umfrage unter den Kommilitonen von den beiden Präsidenten in der Examensfeier vergeben.

Förderpreis Wintersemester 2010

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Star Dents Episode 1
 
Unter dieses Motto – in Anlehnung an die Science-Fiction Filme - stellte Prof. Dr. Christoph Lauer als Geschäftsführender Direktor der Universitäts-Zahnklinik die akademische Examens-Abschlussfeier am 16. Dezember 2010.
Vor den anwesenden Professoren, den Emeriti, den Vorsitzenden der Stiftung, des Prüfungsausschuss, der Zahnärztlichen Gesellschaft in Hessen, des zahnärztlichen Vereins zu Frankfurt sowie den nun frisch approbierten Zahnärztinnen und Zahnärzten und Ihren Angehörigen ging Prof. Lauer vor dem großen Hörsaa in seiner Begrüßung auf die aktuelle

Situation des Carolinums ein. Er führte aus, dass nach dem geplanten Rückzug der Stiftung aus der Trägerschaft erhebliche Mittel entfielen und die Zahnklinik dann mit einem äußerst knapp bemessenen Zuführungsbeitrag des Landes auskommen müsse. Erschwerend käme dazu, dass durch Studienplatzklagen deutlich mehr Studenten ausgebildet werden müssten, als in der Aufnahmequote festgelegt sei. Unter Bezug auf die Internetplattform „2te Zahnarztmeinung“ versicherte er den neuen Kollegen, dass Sie aufgrund ihrer fundierten Ausbildung auf das Vertrauen der Patienten bauen könnten und ihre Fähigkeiten nicht im Internet versteigern müssten.

Prof. Chr. Lauer  

Es folgte die Übergabe der Examenszeugnisse durch den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses, Herrn Prof. Dr. Hansjürgen Bratzke. Von den anwesenden 17 Damen und 8 Herren wurde 20-mal die Note „gut“ und 5-mal die Note „sehr gut“ erreicht. Das Ergebnis, so Prof. Bratzke, könne als „sensationell“ bezeichnet werden und sei sicher nicht der Altersmilde der Prüfer geschuldet.

 
Im Anschluss hatte der Vertreter der Stiftung, Herr RA Alexander Heck das Wort.
Er sprach die Tradition der Stiftung in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an. Die Stiftung stehe in Verhandlungen mit der Universität um die Stiftungsmittel, wenn der Vertrag zu Stande komme, für Wissenschaft und Forschung am Carolinum einzusetzen. „Damit die besten Forscher nicht ins Ausland gehen“ so RA Heck. Dann überreichte er den mit 500,- € dotierten Preis der Stiftung für das beste Examen an Fr. Laura Hanna Elsner, sehr zur Freude des Vaters, der ebenfalls am Carolinum examiniert, dort auch langjähriger Mitarbeiter war. Nächster Programmpunkt war die Verleihung des gemeinsamen Preises des zahnärztlichen Vereins zu Frankfurt am Main von 1863 e.V. und der Zahnärztlichen Gesellschaft in Hessen für den kollegialsten Studenten dieses Examenssemesters. Zusammen mit Dr. Kurt Kolmer, dem Vorsitzenden der ZGH,

ging der Vorsitzende des Zahnärztlichen Vereins, Prof. Dr. mult. Robert Sader, auf die schöne Tradition ein, den Studenten zu belohnen, der sich trotz des Stresses und der Arbeitsbelastung für seine Kommilitonen eingesetzt habe. Bei dem „Voting“ des Semesters gab es diesmal mehrere Vorschläge, was Prof. Sader einem besonderen „Wir-Gefühl“ des Semesters zuschrieb.

  Dr. Kurt Kolmer, Fr. Kerstin Eckhard, Prof. dr. mult Robert Sader
 
Trotzdem setzte sich mit Abstand die Semestersprecherin Frau Kerstin Eckhardt durch. Der Preis ist mit 300,- € dotiert, garniert mit kostenloser 2-Jahres Mitgliedschaft in beiden Verein, freiem Besuch der Fortbildungsveranstaltungen und des Theaters bei den Heppenheimer Festspielen im kollegialen Kreis.
 

Danach begrüßte der Vizepräsident der Landeszahnärztekammer, Herr Dr. Giesbert Schulz-Freywald, die frisch approbierten Zahnärzte im Namen der Kammer und der hessischen Kollegen. Er beglück- wünschte sie zur Wahl ihres Berufes, der auch in heutiger Zeit noch Berufung sein könne. So begleite doch der Zahnarzt Patienten ab dem ersten Zahn und kümmere sich gleichermaßen um die letzten Zähne von Patienten im Alter. Dabei ging er auch auf den neu gegründeten „Arbeitskreis Ethik“ der LZKH ein und bat die ehemaligen Examenskandidaten, sich um die drei Promotions- stipendien der LZKH zu bewerben. Diese fördern mit 500,- € monatlich den wissenschaftlichen Nachwuchs.

Dr. Giesbert Schulz-Freywald  
 
Die darauf folgende, traditionell kritisch-spöttische Rede des Vertreters des Examenssemesters wurde von Herrn Prof. Lauer mit den launigen Worten „Machen Sie es gnädig“ angekündigt.
 

 

Herr Peter Finke, seit 20 Jahren Zahntechnikermeister und nun auch Zahnarzt stellte seinen Beitrag unter das Motto: „non scholae, sed vitae discimus”. Er verglich die Reduktion von 148 Studenten des ersten Studienjahres auf 51 Approbierte im Jahr 2010 mit den verschiedenen Ebenen eines Computerspiels. Unter lauter Heiterkeit des Auditoriums und spontanem Beifall gab er Anekdoten aus der Studienzeit zum Besten, und sparte auch nicht mit Kritik an Assistenten, Oberärzten und Professoren. Die Fachschaft, vertreten durch Herrn Alexander Kempff, bedankte sich mit Blumen und Präsenten bei ihren Vertretern im Examenssemester, Herrn Finke und Frau Eckard für die Mitarbeit in der Fachschaft.
  Peter Finke

Dank und Blumen gab es auch für die scheidenden Fachschaftsmitglieder und vor allem für Frau Krymchanska aus der Abteilung Didaktik für Zahnmediziner/Innen und Frau Bonczyk vom Landesprüfungsamt, ohne die, so Herr Kempff, die meisten nicht die Bürokratie des Studiums gemeistert hätten.

 
Der letzte Beitrag zur schönen und kurzweiligen Feier war der wissenschaftliche Festvortrag von Herrn Prof. Dr. Stefan Kopp. mit dem Thema: „Was haben Zähne mit der Wirbelsäule zu tun?“
Hier konnte das gesamte Auditorium der alten Weisheit „an jedem Zahn hängt ein ganzer Mensch“ in von Prof. Kopp geleiteten Selbstversuchen auf den Grund gehen.
Seine Darstellung myofunktioneller Übungen, manueller Medizin, osteo-pathischer Techniken und Aufbissschienen zur Schmerzreduktion in der Wirbelsäule war kurzweilig und informativ. 
Mit den Schlussworten „ohne vernünftigen Zahnkontakt keine vernünftige Beweglichkeit“ entließ Prof. Kopp die Anwesenden zum „kleinen Stehempfang”.
 
dtd 2010

Zuletzt geändert am: 14.09.2011 um 17:17

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