Fortbildung

Frühjahrsfortbildung 2023

Fortbildung >> Rückblick

Am 22. März 2023 konnte der Präsident des zahnärztlichen Vereins zu Frankfurt am Main, Prof. Sader, die anwesenden Teilnehmer der Frühjahrsfortbildung im fast vollbesetzten Hörsaal des Carolinums begrüßen. Professor Sader erwähnte die Tatsache, dass in  diesem Jahr der zahnärztliche Verein schon 160 Jahre besteht und ist somit der älteste noch bestehende Zusammenschluss von Kolleginnen und Kollegen.

Bei der diesjährigen Frühjahrsfortbildung war es kein Thema aus Wissenschaft oder Patientenversorgung, sondern die Wirtschaftlichkeitsprüfung und Gutachten zogen die anwesenden Zahnärztinnen und Zahnärzte in Ihren Bann.

Der erste Referent Dr. Thomas Linden, Zahnarzt und Jurist, seit 2012 Mitglied im Prüfungsausschuss der Zahnärzte und Krankenkassen klärte in seinem Vortrag erstmal, wie das System Wirtschaftlichkeitsprüfung funktioniert. Dabei grenzte er die sachlich-rechnerische Prüfung durch das KZBV-Prüfmodul und durch die KZVH von der Wirtschaftlichkeitsprüfung durch die gemeinsame Prüfungsstelle der Zahnärzte und Krankenkassen ab. Dr. Linden berichtete über eine steigende Zahl von Prüfanträgen durch die Krankenkassen, da die Wirtschaftlichkeitsprüfungen für die Krankenkassen eine „cash-cow“ darstellten. Danach ging der Referent auf die Rechte und Pflichten des Zahnarztes im Prüfungsausschuss ein. Dabei kam immer wieder der bekannte §12 SGB V ins Spiel, der fordert, dass die Leistungen ausreichend, zweckmäßig und kassenwirtschaftlich zu sein haben. Danach ging er auf die Auffälligkeitsprüfung ein mit einer Auflistung der häufigsten Fehler.

Dr. Thomas Linden  

Am Ende seines spannenden Vortrags erinnerte er nochmal an die Bedeutung der zeitnahen Dokumentation am selben Tag, auch aus der Sicht des Patientenrechtegesetzes.

Der zweite Referent des Abends, Privatdozent Dr. Hubert Sassen, nannte seinen Vortrag: „Eine Apologie, wozu braucht man Gutachten“ und berichtete als Obergutachter der KZV Hessen für Zahnersatz aus seinem Alltag.Er erklärte die zwei vertragszahnärztlichen Begutachtungen, das Planungsgutachten und die Nachbegutachtung. Dann folgte eine Reise durch die Gutachtenfälle eines Obergutachters und PD Dr. Sassen ließ die Anwesenden auch wissen, wie das Gutachten ausgegangen war. Oft sei es Geld, also die Rechnung, die Anlass für ein Gutachten wird. Ein Tipp von Prof. Sassen für die Anwesenden Zahnärzte war: „Informieren Sie Ihre Haftpflichtversicherung, wenn Forderungen gestellt werden, die finanzielle Auswirkungen haben können“. Die Frage am Ende seines Vortrags: „Brauchen wir Gutachten?“, war dann nur noch rhetorisch.

Nach viel Applaus standen die Referenten beim Buffet mit hessischen Spezialitäten den Kolleginnen und Kollegen noch für ein Gespräch zur Verfügung.

  PD Dr. Hubert Sassen

 

Zuletzt geändert am: 18.09.2023 um 14:03

Zurück zur Übersicht