150 Jahrfeier

Festakt zum 150-jährigen Bestehen des Zahnärztlichen Vereins

 

Zeitgleich mit dem Deutschen Zahnärztetag vom 08.-10. November 2013 fand der Festakt zum 150-jährigen Bestehen des Zahnärztlichen Vereins zu Frankfurt am Main von 1863 e.V. am Abend des 08. November im Frankfurter Römer statt. Im geschichtsträchtigen Kaisersaal unter den Gemälden der in Frankfurt gewählten deutschen Kaiser eröffnete Stadtrat Dr. Bernd Heidenreich vor den geladenen

220 Gästen. Der Festakt wurde durch Cello-Impovisationen Stadtradt Dr. Bernd Heidenreich

von Frank Wolff, dem bekannten "Frankfurter Stadtstreicher" musikalisch akzentuiert, wobei jedes Stück einen lokalen Bezug herstellte.

Danach begrüßte der Vorsitzende des Zahnärztlichen Vereins, Prof. Dr. mult. Robert Sader, die Gäste und ging in seiner Eröffnungsrede auf die Ziele und Ideale des Vereins ein, die auch nach 150 Jahren so aktuell seien, wie sie damals revolutionär waren.
So sei der Zahnärztliche Verein zu Frankfurt der Erste, Prof. Dr. mult. Robert Sader
der regelmäßig regional organisierte Fortbildungen durchführte. Auch sei er der erste zahnärztliche Verein, der mit einer Krankenkasse einen Vertrag zur Behandlung von Patienten schloss. Früh schon hätten die Mitglieder des Vereins Schulen besucht und Zahnpflege demonstriert,     genau wie in "Bürgervorlesungen", dem Beginn der Prophylaxe. Mit einem Appell zur Kollegialität, auch gegenüber der Jugend, wie sie der Verein seit 150 Jahren fördere und fordere schloss Professor Sader seinen Vortrag.
Im Anschluss überreichte der Geschäftsführer des Alexander Amman, Prof. Sader
Quintessenz Verlags, Alexander Amman, die in seinem Haus gedruckte 70-seitige Festschrift an Prof. Sader. Darin finden sich die Grußworte zum 150-jährigen Bestehen, eine Chronik des Vereins, eine Kurzfassung des Festvortrags und auch eine Liste der Preisträger des Friedrich-Kreter-Promotionspreises sowie weitere Ehrenlisten und Informationen.
Es folgten freundlich-launige Grußworte des Präsidenten Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake
der Deutschen Gesellschaft für Zahn- Mund und Kieferheilkunde, Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake, des Präsidenten der Bundeszahnärztekammer, Dr. Peter Engel, des ehemaligen Vorsitzenden der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Jürgen Fedderwitz und des Vorsitzenden der Dr. Senckenbergischen Stiftung, Dr. Kosta Schapow. Die Redner erinnerten an die wechselvolle Geschichte des Vereins, der immer seine Eigenständigkeit
bewahrt habe und die Kollegialität als hohes Ziel verfolge. Dr.  Peter Engel

 

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war dann der Fest- vortrag von Prof. Dr. Giovanni Maio aus Freiburg. Er referierte über die Notwendigkeit des Vertrauens in der Beziehung zwischen Zahnarzt und Patient. Er arbeitete in seinem präzisen Vortrag heraus, dass der Zahnarzt eben nicht Leistungserbringer sei, den die Krankenkassen

"einkaufen", sondern ein Helfer, ein Arzt, der im Gespräch Dr. Jürgen Fedderwitz

helfe, eine gute Entscheidung zu treffen. Um dieses Vertrauensverhältnis zu bewahren, müsse der Zahnarzt in seiner Therapieentscheidung unabhängig sein. Die Entwicklung, dass Zahnärzte immer mehr zu Geschäfts-leuten würden, so Professor Maio, und nicht mehr Ärzte blieben, müsse gestoppt werden. Die Herabsetzung des Ärztlichen durch die Ökonomie zeige sich auch in einer

immensen Dokumentationswut, jeder Arzt sehe sich auf Dr. Kosta Shapow

diese Weise einem Generalverdacht ausgesetzt. Professor Maio plädierte dafür, das Ökonomische zurückzudrängen und wieder eine "Kultur des zahnärztlichen Helfens" zuzulassen. Der Vortrag wurde mit langem Applaus bedacht und nach dem musikalischen Ausklang mit Skizzen europäischer Hymnen konnten die Kolleginnen, Kollegen und Gäste über das frisch Erlebte plaudern und beim Sektempfang auf die nächsten 150 Jahre des Vereins anstoßen.

  Prof. Dr. Giovanni Maio